Die aktuelle Filderstudie fordert den Bau eines neuen Ortszentrums zwischen Leinfelden und Echterdingen mit einer neuen Ortsmitte. Die beiden Stadtteile sollen zusammenwachsen.

Das liest sich natürlich ganz schön aufregend, was dem Gemeinderat da am vergangenen Dienstagabend in der jüngsten Sitzung präsentiert wurde: eine neue Ortsmitte auf der grünen Wiese mit einem 60 Hektar (!) großen Wohngebiet soll die heute noch als „grüne Fuge“ bezeichnete Felderfläche zwischen Leinfelden und Echterdingen endgültig planieren.

Natürlich wäre dies mit einem Ende der Landwirtschaft in diesem Areal gleichzusetzen.

Wohlgemerkt: die Stadt hat diese Studie nicht in Auftrag gegeben. Bei den Auftraggebern hat der Kommunale Arbeitskreis Filder („KAF“) zusammen mit dem Verband Region Stuttgart als Auftraggeber für den gesamten Filderraum fungiert.

Natürlich lehnen wir Freien Wähler derartige Pläne komplett ab!
Wir betrachten den Erhalt der grünen Fläche auch für kommende Generationen als wichtig und unentbehrlich.

Obwohl natürlich die Stadtgründungsvereinbarung von 1975 etwas ganz anderes sagt: auch hier wird ein Zusammenwachsen empfohlen, mit der Schaffung einer gemeinsamen Ortsmitte und einem gemeinsamen neuen Rathaus in genau diesem Areal.

Mit letzterem tun sich allerdings Verwaltung und verschiedene Gemeinderatsfraktionen extrem schwer.

Schon von dieser Seite aus, scheinen also die Vorschläge der Filderstudie auf wenig fruchtbaren Boden zu fallen.

Für uns steht immer der Nutzen für Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund. Ein neues Verwaltungsgebäude kann Synergien besser nutzbar machen, glauben wir. Ganz ohne Zweifel. Es wäre wohl auch kostengünstiger, als der Erhalt und Ausbau verschiedener Rathausstandorte. Deshalb plädieren wir eher für einen gemeinsamen Verwaltungsstandort. Um aber Bürgernähe zu erhalten, wollen wir die Rathäuser in Echterdingen und Leinfelden als Bürgerbüros für alle Verwaltungsangelegenheiten mit Publikumsverkehr erhalten.

Am Neubau der Stadtwerke kann man übrigens sehen, was ein zentraler Standort bringen kann. Über die Synergieeffekte und die Effizienzsteigerung bestehen hier keinerlei Zweifel. Und: Es gibt durchaus Standorte für solch ein Verwaltungsgebäude auch in den bestehenden Ortsumfeldern. Dazu muss keine neue Ortsmitte gebaut werden.

Und schließlich: wenn wir alle im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Gewerbe- und Neubauflächen verwirklichen, sind wir bestimmt für die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte gerüstet. Immerhin sind wir eine gemeinsame Stadt, deren Kraft und Stärke auch aus ihren Unterschieden erwächst, die wir nicht verwischen wollen. Aber wo möglich, wollen wir Gemeinsamkeiten nutzen.