Alternativen denken

Angesichts der nun vorliegenden ersten Schätzungen zu den finanziellen Auswirkungen der geplanten Grundschulsanierungen von Zeppelin- und Goldwiesenschule von 11,6 bzw. 5,4 Millionen Euro forderte unsere Fraktion in der jüngsten VKS-Sitzung, den Finanzbedarf für Abriss und Neubau anstelle von Umbau, Erweiterung und Sanierung der Zeppelinschule am vorhandenen Standort zu prüfen.

Dies wurde von der aktuellen Tagespresse offenbar nicht ganz richtig verstanden und in der Filder-Zeitung vom 14. Februar falsch dargestellt.

Die Freien Wähler fordern nicht, einen Schulneubau auf einem anderen Grundstück, an ganz anderer Stelle zu planen, sondern lediglich mit gleicher Intensität und Tiefe statt der Sanierung auch die Alternative eines Neubaus am vorhandenen Schulstandort zu prüfen. Wir bedauern, dass die Stadt diese Alternative komplett außer Acht gelassen hat und sich zwar mit großer Intensität und Hingabe der Sanierung gewidmet hat, an einen Neubau aber nicht gedacht hat.

Statt immer nur an vorhandenen, maroden Gebäuden zu sanieren und damit aus unserer Sicht die zweitbeste Lösung zu favorisieren, sollte es doch möglich sein, über Alternativen zu diskutieren. Der Gemeinderat wird aber von der Verwaltung immer häufiger nur vor die eine Wahl gestellt und die wird dann als alternativlos, unumgänglich und mit absolut höchster Dringlichkeit präsentiert. Dies zwingt aus unserer Sicht den Gemeinderat in eine Ecke, wo uns keine Wahl mehr gelassen wird. Nichtzustimmen, Bedenken oder Nachdenken über andere Wege, wird dann als Torpedieren der Verwaltung angesehen und in der Öffentlichkeit oder von anderen Parteien als Verweigerungshaltung dargestellt.

Jüngste Beispiele lehren uns allerdings, dass unser Nachdenken nicht so ganz falsch ist: ein Neubau der Turn- und Festhalle Musberg beispielsweise hätte uns sicher viele Kosten, Mühen und Zeitverzug erspart und uns vor Unvorhergesehenem bewahrt. Wir wollen, dass es uns bei Zeppelin- und Goldwiesenschule nicht genauso ergeht.

Deshalb fordern wir auch seit Jahren – zuletzt in unserer Haushaltsrede im vergangenen Herbst, das Hallenbad Leinfelden nicht mehr zu sanieren, sondern neu zu bauen. Manchmal muss man eben auch konsequenter sein.