Sichtweise zur Gemeinschaftsschule

Die Diskussion um die Einführung einer Gemeinschaftsschule an der Ludwig-Uhland-Schule nimmt deutlich an Fahrt auf. Wir berichteten an dieser Stelle bereits mehrfach über unseren Standpunkt. Aus Sicht der Freien Wähler hat sich hieran nichts geändert. Wir meinen immer noch: wer in Leinfelden-Echterdingen „ja“ zur Gemeinschaftsschule sagt, der sagt im gleichen Atemzug „nein“ zu Realschule und Gymnasien. Eine friedliche Koexistenz der Gemeinschaftsschule neben Realschule und Gymnasien, bedingt durch die besondere räumliche Situation am Campus Leinfelden mit der Nähe der Schulen zueinander, führen nicht zu Synergieeffekten, sondern werden den umliegenden Schulen Schüler abziehen. Die Gemeinschaftsschule erhält als zukünftig einzige ganztägige Bildungseinrichtung Vorteile zugespielt, die andere weiterführende Schulen nicht haben. Das ist ein “Kampf mit ungleichen Schwertern“.

Wir verwahren uns auch gegen die von den Befürworten, am Infoabend und in der Öffentlichkeit dargestellte Sichtweise des Menschenbildes von Schülern der Gemeinschaftsschule.  Wir glauben nicht, dass man die Würde eines Menschen, wie dargestellt wurde, am Schulabschluss messen kann. Auch an anderen weiterführenden Schulen, insbesondere in unsere Stadt mit ihrer sehr gut aufgestellten Bildungslandschaft, wird die Würde eines Menschen nicht über den Bildungsabschluss definiert. Wir halten auch die Ansicht für nicht zutreffend, dass es nur den Gemeinschaftsschulen gelingt, Schüler durch  Abschaffung der Notenvergabe und des Sitzenbleibens nicht mehr zu demütigen oder zu beschämen. Eine Demütigung hängt immer von der Pädagogik ab. Gute und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, die wir in unsere Stadt zweifelsohne an allen weiterführenden Schulen haben, gelingt es, auch schwächeren Schülern durch richtige Führung, Förderung, pädagogische Konzepte und Hilfestellungen den nötigen Rückhalt zu geben. Durch Nichtvergabe von Noten, Abschaffung der Versetzung und freie Gestaltung des Lernens nimmt man Schülern, Eltern und Lehrern die Möglichkeit der Orientierung. Wir wollen nicht, dass dadurch eine Perspektivlosigkeit entsteht, die für lernschwächere und -stärkere Schüler gleichermaßen nachteilige Auswirkungen hätte.